Chronik

115 Jahre Osterfeld


Wann wurde die Schule gegründet?

  • Die damalige „Osterfeld Schule“ wurde am 05.09.1905 feierlich eröffnet. Damals wohnten übrigens die Hausmeister in einem Gebäude rechts vom Tor (Innenhof).  "Osterfeld" war die Bezeichnung für ein Stück Land im Osten von Brötzingen, das östliche Feld.
  • Eine zwei Stockwerke hohe Turnhalle gab es ursprünglich nur für Jungen, heute ist das der große Saal des Kulturhauses.
  • Da im Jahr 1906 Turnunterricht auch für Mädchen eingerichtet wurde, musste die Mädchenturnhalle, der heutige Malersaal des Kulturhauses, während des Baus eingeplant werden.

Unsere Schule in den Kriegsjahren

  • Im Ersten Weltkrieg wurden die Räume als Lazarett genutzt. Kaum waren die letzten verletzten Soldaten weg oder in den Saalbau verlegt, wurde das Osterfeld zum Seuchenkrankenhaus mit 600 Betten.  
  • Im Nationalsozialismus wurde dann aus der „Osterfeld Schule“ die „Hindenburg-Schule“.
  • Etwa 60 Kinder und Jugendliche, die aufgrund der Nazi-Rassengesetze 1935 nicht mehr die staatlichen Schulen besuchen durften, erhielten ab 1936 Unterricht in den ersten Zimmern rechts vom Haupteingang, wo heute die Computer stehen. Dieses Schul-Getto, auch "Judenschule" genannt, schrumpfte durch Auswanderung bzw. Flucht auf 22 Kinder bis 1938 die Schule geschlossen wurde und jüdische Kinder überhaupt keine Schule mehr besuchen durften.
  • Die meisten Kindern konnten noch rechtzeitig mit ihren Eltern fliehen bzw. auswandern, 15 wurden verschleppt ins Lager Gurs in Südfrankreich, ins Konzentrationslager Theresienstadt, ins KZ Riga und ins Vernichtungslager Auschwitz. Fünf Kinder unserer Schule wurden ermordet, zwei davon in Auschwitz.
  • Nach der Befreiung von der Nazi-Herrschaft und dem Kriegsende am 9. Mai 1945 waren alle öffentlichen Gebäude im Stadtzentrum zerstört. So wurde das Osterfeld, da nur ausgebrannt, mit einfachsten baulichen Mitteln notdürftig wiederhergestellt. 

Die ORS - viel mehr als nur eine Schule

  • Am 31. Juli 1945 wird das Osterfeld als Rathaus genutzt.
  • Im Oktober 1945 zieht die Pforzheimer Polizei ins Osterfeld ein. Die zwei kleinen Räume rechts und links vom Haupteingang, wo heute in der Pause der Bäcker steht, dienten als Arrestzellen.
  • Im Jahre 1948 wird das Osterfeld vorerst die Heimat des Stadttheaters Pforzheim.
  • Im Jahre 1950 zieht das Standesamt in das 2. Stockwerk des Osterfeld ein.
  • 1991 wurden in einigen Räumen Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge aus Rumänien und Jugoslawien untergebracht.
  • Im Oktober 1991 wurde hier ein Brandanschlag mit einem Molotow-Cocktail verübt. Die Kundgebung am folgenden Tag stand unter dem Motto "Miteinander gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit“.

Das moderne Osterfeld

  • Im Jahre 1970 wurde endlich die Entscheidung für eine Grund- und Realschule getroffen. Über 700 Realschüler und fast 200 Grundschulkinder zogen in eine alte, aber renovierte Schule ein.
  • Renovierungsarbeiten:  Seit 2018 wurden zahlreiche Renovierungsarbeiten umgesetzt. Die Toiletten im Realschulgebäude wurden komplett neu gestaltet und die NWA-Räume (Biologie, Physik, Chemie)  wurden sehr aufwendig renoviert und sind technisch auf dem neuesten Stand.

Und wie sieht unsere Zukunft aus?

  • Die Osterfeld Realschule wird in den kommenden Jahren mit Beamern, Soundsystemen und WLAN aufgerüstet, um einen zeitgemäßen Unterricht durchführen zu können. iPads werden Schüler und Lehrer bei Präsentationen unterstützen und einen medialen Unterricht ermöglichen.

1908 gingen hier 2392 Kinder in die Schule.

Das sind etwa 48 Schüler pro Klasse!


Der Innenhof


Großherzogin Luise besuchte 1915 verwunderte Soldaten im Lazarett.


Der makabre Schnappschuß zeigt ein Sportfest 1943 im Hof des Osterfeld: Häufig waren Arme oder/und Beine amputiert.


Schülerinnen in der Schulküche


1977 wurde die große Turnhalle mit vier Hallen fertiggestellt.


Die neuen Toiletten


Die neuen NWA-Räume